FEIERTAGE IN LANS
Am letzten Wochenende fielen mehrere Okkasionen zusammen, um ein Fest nach dem Geschmack der Lanserinnen und Lanser zu feiern. Nachdem man sich im Zuge von COVID lange Zeit nicht versammeln konnte, wurde jetzt einiges nachgeholt: ein Tag der offenen Tür versammelte am Samstag die EinwohnerInnen und Gäste der Gemeinde Lans in der Flur „Scheibe“, die jetzt endgültig zur „Drehscheibe“ mutierte. Tag der offenen Tür am Samstag – Lambertiprozession und Dorffest – Ende der „Trauerzeit“
Tag der offenen Türe am Samstag: Das Alte Schulhaus Lans beherbergt jetzt im Tiefparterre das Schützenheim mit modernem Schießstand und das Atelier von Betty’s Kunst. Im Hochparterre finden sich die W9 Studios und flexible Einrichtungen für Coworking, die zeitlich maßgeschneidert, nach Bedarf angemietet werden können und die DiskUthek, einen Treffpunkt für Besprechungen und wie der Name es andeutet, einen Raum für Diskussionen. Das Obergeschoss beherbergt eine Anwaltskanzlei, eine großzügige Werkstatt für Holzblasinstrumente und das Heim für die Dorfchronik wo ein Berufener, Altbürgermeister Christian Meischl einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachgeht.
Der „alte“ Mitteltrakt mit Bücherei und Gemeindeamt wurde abgerissen und „drehte“ zurück in die Dorfstraße. Die entstandene Baulücke erweitert den ursprünglich klein dimensionierten Boutignyplatz und erlaubt den großzügigen Zutritt zum Musikhaus Lans, wo die Blasmusikkapelle Lans im Mehrzwecksaal ein ständiges Probe- und Konzertlokal gefunden hat. Der ursprüngliche Kindergarten dient den Schlagwerkern der Landesmusikschulen als toller Lehrsaal.
Weiter geht es zu den Neubauten, dem neuen Schulhaus Lans und dem Kinderhaus Lans, der Sporthalle, der Bücherei und dem Lanner Treff. Zwischen diesen Bauwerken eine verbindende Freiebene mit phantastischen Blickachsen – der endlich verwirklichte Dorfplatz, welchen wir am Sonntag zum ersten Mal für ein großartiges Dorffest nutzen konnten. Am Samstagnachmittag zeigten uns das Jugendorchester des Landesmusikschule sowie ein Jugendjazztrio am neuen Dorfplatz ihr Talent.
SAMSTAG – TAG DER OFFENEN TÜREN
SONNTAG – LAMBERTIPROZESSION UND DORFFEST
Während am Boutigny Platz die Korporationen Aufstellung genommen hatten, um die Festgäste zu empfangen intonierten die Musikkapellen Lans und Montan aus Südtirol ihre Melodien, wie schon bei der voran gegangenen St. Lambertsprozession, zu Ehren des Lanser Kirchenpatrons. Die Schützen und Feuerwehrabordnungen aus beiden Orten komplettierten den festlichen Rahmen. Ein wunderbares Bild, das auch dank dem Hl. Lambert durch strahlend schönes Herbstwetter und sommerliche Temperaturen möglich wurde. Das Abschreiten der angetretenen Formationen erledigten die Bürgermeister Benedikt Erhard und Monika Delvai Hilber, flankiert von Landesrat Toni Mattle, Bezirkshauptmann Michael Kirchmair und dem Beauftragten für die Europaregion Fritz Tiefentaler.
Der Dorfchronist Christian „Mosche“ Meischl führte nach der Übersiedlung auf den Dorfplatz gekonnt durch das Festprogramm, die Ansprachen der BürgermeisterIn und von Landesrat Mattle waren getragen von Dankbarkeit und der großen Freude über das gelungene Projekt, das sich ja wirklich sehen lassen kann. Benno strich besonders seine Freude über das Zusammenwirken ALLER Fraktionen des Gemeinderates und die einhellig gefassten Beschlüsse hervor.
Hier einige Passagen aus seiner Festrede: „Heute versammeln wir uns erstmals in so großer Zahl hier auf dem neuen Dorfplatz. Wie schön ist das! – Im Rückblick auf die letzten 6 Jahre bin ich auf uns alle, die wir diesen Weg gemeinsam gingen, sehr stolz!“ „Ich bin stolz darauf, dass wir es geschafft haben, auf dem schönsten Platz inmitten des Dorfes zwei Häuser zu errichten, die das Beste sind, was wir unseren Kindern und Enkeln als Rahmen für ihre Entwicklung bieten können. Und mit der Drehscheibe Lans haben wir ein gutes Fundament für die Zukunft unserer Dorfgemeinschaft zu legen vermocht.“
An Landesrat Toni Mattle richtete er seinen Dank an das Land Tirol, für die große finanzielle Unterstützung aber auch für vielfältige Beratungen z.B. durch die Dorferneuerung, eine unglaublich kompetente Einrichtung des Landes Tirol. “Sie wies uns uns in der ersten Phase den richtigen Einstieg in den richtigen Weg. Sie half uns bei der Prüfung der Standorte, bei der Entwicklung des Konzepts und bei der Durchführung des Wettbewerbs.“
„Und die Dorferneuerung brachte uns schon sehr früh mit Karin Doberer zusammen. Karin betreibt im fränkischen Röckingen ein Büro, eigentlich ein Labor namens LernLandschaft. Wie kann, frägt sie sich, Bildung als das bekanntlich einzig nachhaltig wirksame Mittel gegen die Dummheit, wie also kann Bildung gelingen?“
„Karin Doberer lehrte uns – die LehrerInnen, die Pädagoginnen und den Gemeinderat – solche Fragen überhaupt erst zu stellen und gemeinsam so zu beantworten, dass die Architekten schließlich wussten, was wir wollten. Und so wurden das neue Schulhaus und das neue Kinderhaus auf ganz eigensinnige Weise zu den Häusern der LehrerInnen, der Pädagoginnen und aller Kinder, die darin ein und aus gehen. – Sie gehören wirklich Euch!“
Nach der Würdigung der tollen Arbeit der Architekten Schwärzler, den unentbehrlichen Leistungen der GemNova, der Mitarbeiter von BH Michael Kirchmair und der eigenen Mitarbeiter in Verwaltung und Bauhof referierte Benno über die seit letztem Jahr fortschreitende „Besiedelung“ der Anlagen und schloss mit der Betrachtung: „Und dazwischen entfaltet sich das, wofür unser Vizebürgermeister Cedric Klose als die neue Qualität von Leben und Arbeiten im Dorf zu werben nicht müde wird. Und auch diesen Meilenstein unserer Dorfentwicklung haben wir im Gemeinderat einstimmig beschlossen und also auch alle gemeinsam gesetzt.“
HAUPTDARSTELLER KINDER
Und dann kam die große Stunde für die Hauptdarsteller, unsere Kinder aus dem Kindergarten und der Volksschule. Sie verliehen in erfrischenden Vorstellungen ihrer Freude über das großzügige Umfeld Ausdruck. Die launigen Interviews brachten teils unerwartete Antworten der Kleinen, die durchwegs begeistert von unserer Festversammlung aufgenommen wurden. Das Fest konnte seinen weiteren Verlauf nehmen. Das Catering Hafele sorgte für Speis‘ und Trank und die Musikkapelle Montan zog mit modernen und traditionellen Melodien alle Gäste in ihren Bann.
Das Ganze war für uns alle ein tolles Fest und machte Appetit auf weitere Glanzlichter im Lanser Dorfgeschehen.
Einen We(h)mutstropfen stellte das Fehlen der Freunde aus Boutigny dar, mit denen einige doch auch das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Lans gefeiert hätten, die erste ihrer Art zwischen Österreich und Frankreich. Viele von uns erinnern sich noch gerne an die gegenseitigen Besuche von Gemeindeabordnungen, Schülern, die Fahrten unserer Musikkapelle (mit u.a. auch Konzerten in Paris), Schützenkompanie, Feuerwehr uvam. Wäre schön, wenn man das noch „reparieren“ könnte.
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